Bei der Grundfähigkeitsversicherung verhält es sich ähnlich wie im Zusammenhang zwischen BURente und Dread Disease. Grundsätzlich bietet die BURente den größten Leistungsumfang. Sofern der Zugang zur BURente zu teuer oder aus gesundheitlichen Gründen erschwert oder gar nicht möglich ist, kann die Grundfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Alternative zur BU sein. Der Versicherungsschutz orientiert sich nicht am Verlust der Arbeitskraft oder an einer bestimmten Krankheit, sondern an den Verlust einer oder mehrerer Grundfähigkeiten. Diese sind genau definiert, z. B. der Verlust der Sehkraft oder der Sprachfähigkeit. Oder Beeinträchtigungen des Gehens, Hebens, Tragens etc..
Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt die Grundfähigkeitsversicherung auch dann, wenn bestimmte Grundfähigkeiten fehlen, die versicherte Person aber noch arbeiten kann (z.B. beim Verlust eine Auges).
Der Fähigkeitenkatalog 1 beinhaltet die Grundfähigkeiten Sehen, Sprechen, sich orientieren und Hände gebrauchen. Hier reicht der Wegfall einer Grundfähigkeit, damit die Rente aus gelöst wird. Beim Fähigkeitenkatalog 2 (Hören, Gehe, Knie, Bücken, Sitzen, Stehen, Greifen und Arme gebrauchen etc.) müssen 3 Fähigkeiten wegfallen, um einen Anspruch auf die monatliche Rente zu haben.
Vorteile der Grundfähigkeitsversicherung
Rentenzahlung bei Verlust von Grundfähigkeiten
Ergänzung oder Alternative zur BURente
Beitragsbefreiung im Leistungsfall
Weltweiter Geltungsbereich
Wenige Gesundheitsfragen bei der Antragsstellung
Beruf kann trotz Rentenzahlung fortgesetzt werden
Klare Definition des Versicherungsschutzes
Pflegeversicherungsschutz tariflich vorgesehen
Auch für Kinder darstellbare Konzepte
Kann mit Unfallversicherungsschutz kombiniert werden
Nachteile der Grundfähigkeitsversicherung
kein Versicherungsschutz bei psychischen Störungen oder Rückenproblemen, somit geringerer Leistungsumfang wie bei der BURente
keine Kapitalzahlung (analog der „Dread Disease“) möglich
nicht bei allen Anbietern lebenslange Leistung versicherbar
Beispiel der Grundfähigkeitsversicherung
Ein 45jähriger Fliesenleger, der keinen gesetzlichen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente hat, besitzt aktuell eine private BURente in Höhe von 1.000 EUR. Er wünscht nun eine weitere Absicherung in Höhe von 1.200 EUR.
Aufgrund der hohen Berufsklasse und bereits vorhandener Rückenprobleme sind die Kosten für eine zusätzliche BURente sehr hoch, weshalb sich der Fliesenleger für die Grundfähigkeitsversicherung entscheidet.
Weshalb lohnt sich der Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung?
Die Rente, welche für den Verlust einer oder mehrerer Grundfähigkeiten quasi als monatlicher Existenzschutz vereinbart werden kann, ist als Ergänzung zur gesetzlichen Versorgung und/oder zu einer privaten BURente empfehlenswert. In Ausnahmefällen, wenn aufgrund bereits bestehender Krankheitsbilder keine BURente mehr möglich ist (oder nur mit hohen Zuschlägen), kann die Grundfähigkeitsversicherung auch als Alternative zur BURente Sinn machen. Sofern es sich der Versicherte wirtschaftlich leisten kann bzw. wenn keine gesetzlicher Versorgung besteht (wie bei den meisten Selbständigen), bietet sich eine Kombination zwischen Grund fähigkeitsversicherung (Rentenzahlung) und Dread Disease (Kapitalzahlung) an.
Alternativen zur Grundfähigkeitsversicherung
Als Alternativen zur Grundfähigkeitsversicherung bietet sich, sofern eine BURente nicht oder nur zu sehr hohen Konditionen versicherbar wäre,die DreadDisease (Schwere Krankheiten Versicherung) an, die im Leistungsfall anstelle von Rentenzahlungen eine Einmalzahlung vorsieht.
Eine weitere Altersnative könnte auch die sog. „Erwerbsunfähigkeits versicherung“ an, welche, wie es der Name ausdrückt, im Fall der vollständigen Erwerbsunfähigkeit sollte jedoch stets die ausreichende Absicherung durch eine BURente stehen.
Inzwischen etablieren sich am Markt auch die sog. „MultiRiskVersicherungen“, deren Versicherungsschutz sich aus einer Mischung der Sparten Unfall, schwere Krankheiten, Grundfähig keiten und Pflegeschutz zusammensetzt. Diese noch recht neue Versicherung gibt esa uf Basis der Lebensversicherung und als Sparte bei den Sachversicherungen.